Heilkräuter [Küchenkräuter]

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Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense )
Heilwirkung: Blasen- und Nierenleiden, Blutungen, Durchblutungsstörungen (lokale), Frostbeulen, Hautleiden, Krampfadern, rheumatische Beschwerden, schwache Menstruation, Wassersucht, Wundheilung

Zubereitung
Tee:
2 bis 3 Teelöffel (entsprechend 2 bis 4 g getrocknetes Schachtelhalmkraut) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und etwa 5 Minuten gekocht. Der Sud wird nach 15 Minuten abgeseiht. Mehrmals täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Mittlere Tagesdosis: 6 g

Umschläge:
Für Umschläge werden 10g Schachtelhalmkraut auf 1 l Wasser verwendet und wie bei der Teebereitung beschrieben zubereitet.

Bäder:
Schachtelhalmkraut mit heißem Wasser über eine Stunde ansetzen, abgeseiht dem Bad zugeben. Die Konzentration soll ca. 2 g pro Liter Wasser betragen.


Adonisröschen (Adonis vernalis)
Heilwirkung:
Niedriger Blutdruck, Funktionelle Herzbeschwerden, Herzschwäche Rheumatische Herzbeschwerden, Leichte Herzklappenfehler, Bronchialasthma

Adonisröschen ist Bestandteil verschiedene Herz- und Kreislaufmittel und zeigt im Gegensatz zum Fingerhut nicht so viele Nebenwirkungen. Das Adonisröschen enthält Herzglycoside und ist in seiner Wirkung der des Roten Fingerhutes sehr ähnlich.

Anwendung
Am sichersten ist die Anwendung von Fertigpräparaten, z.B. aus der Apotheke, denn in solchen Fertigpräparaten ist die Menge der Wirkstoffe immer einheitlich, sodass eine sichere Dosierung möglich ist. Und das auch nur auf Rat eines Fachmanns.


Alant (Inula helenium)
Heilwirkung: Erkrankungen der Atmungsorgane, Hautleiden, Verdauungsbeschwerden, Stoffwechselerkrankungen und Harnwegsleiden. In der Naturheilkunde wird Alant auch als Adaptogen bei allgemeiner (Nerven)Schwäche eingesetzt.

Anwendung
Tee:
20 g Wurzeln mit 1/4 l kaltem Wasser übergießen - kurz aufkochen - nach 15 Min. abseihen.Tägl. 1 EL einnehmen.

Kompresse:
6 g Wurzeln mit 100 ml Wasser aufkochen - Kompresse damit tränken - bei Hautentzündungen und Juckreiz auf die betroffene Stelle legen.


Aloe Vera (Aloë barbadensis Miller)
Aloe Vera steigert den Stoffwechsel und die Darmarbeit und fördert so eine bessere Verwertung der aufgenommenen Nahrung, vor allem der Vitamine und Enzyme. Äußerlich angewendet bindet Aloe Vera Feuchtigkeit in der Haut und festigt das Bindegewebe, wirkt juckreizlindernd, leicht antiseptisch, narbenbildend und hilft bei schlecht heilenden Wunden, Geschwüren, Akne, Prellungen, Muskelverspannungen, Insektenstichen, Sonnenbrand und Brandwunden. In manchen Fällen wird Aloe Vera auch als Heilmittel bei Hepatitis, Asthma und Hautkrankheiten wie Akne und Schuppenflechte angewandt. Ärzte und Heilpraktiker setzen Aloe zur Pilzbehandlung und bei Giftbelastungen sowie Strahlenschäden ein.

Zubereitung
Aus den Blättern der Aloe Vera werden zwei Rohstoffe gewonnen:
Gel: Aloe Vera Gel soll äusserlich bei Wunden, Verbrennungen, Hautreizungen, Strahlenschäden sowie Neurodermitis wirksam sein.
Innerlich angewendet soll Aloe Vera Gel gegen Verstopfung, Husten, Kopfschmerzen, Allergien, rheumatisches Fieber, Herzerkrankungen, HIV-Infektion und Krebs helfen.
Saft: Aloe Vera Saft wirkt vor allem als Abführmittel
Beim Kauf von Aloe Vera Produkten sollte man darauf achten, dass Aloe Vera tatsächlich der Hauptbestandteil der Inhaltsstoffe ist. Aloe Vera sollte auf der Zutatenliste weit oben stehen.


Andorn (Marrubium vulgare)
Diese Heilpflanze ist ein Allround-Talent. Sie kann bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit genauso eingesetzt werden wie bei Husten und Katarrhen. Die Bitterstoffe der Pflanze regen den Magen an. Ätherische Öle und Gerbstoffe dagegen wirken hemmend auf Erkältungskeime. Das Andornkraut wird überwiegend als Tee, seltener als Presssaft oder Fluidextrakt, zur Behandlung der Beschwerden eingesetzt.

Zubereitung
Tee:
Etwa 1 ½ Teelöffel zerkleinertes, getrocknetes Andornkraut werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Bis zu 3 mal täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee zur Appetitanregung vor den Mahlzeiten, bei Verdauungsbeschwerden nach den Mahlzeiten trinken.


Angelika (Angelika archanglika)
Angelikawurzel (auch Engelwurz genannt) ist ein ausgesprochenes Magenmittel mit appetitanregender, verdauungsfördernder, krampflösender, blähungshemmender Wirkung. Die in Angelikawurzel enthaltenen Furocumarine machen die Haut lichtempfindlicher, daher sollte auf Sonnenbäder und intensive UV-Bestrahlung verzichtet werden.

Zubereitung
Heisser Aufguss:
1 Teelöffel der feingeschnittenen Angelikawurzel mit einer Tasse heissem Wasser überbrühen, 10 Minuten in einem bedeckten Gefäss ziehenlassen oder mit 1 Tasse kaltem Wasser ansetzen und kurz aufkochen und ca. 30 Minuten vor den Mahlzeiten ungesüsst schluckweise trinken.


Anis (Pimpinella anisum)
Durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen ist Anis geeignet als hustenlinderndes und blähungstreibendes Mittel. Anis wird bei kleinen Kindern auch als Beruhigungsmittel verwendet.

Zubereitung
Heisser Aufguss:
1 Teelöffel zerstossenes oder gepulvertes Anis mit einer Tasse heissen Wasser aufbrühen und 10-15 Minuten bedeckt ziehen lassen, abgiessen; mehrmals täglich eine Tasse trinken.

Inhalieren:
3-5 Tropfen ätherischen Öls in heissem Wasser etwa 10-15 Minuten einatmen.



Arnika (Arnica montana)
Seit dem 17. Jahrhundert setzen die Menschen Arnika ein, um Schmerzen und Entzündungen bei Blutergüssen, Prellungen, Verstauchungen zu lindern. Weil diese Beschwerden besonders häufig nach Stürzen auftreten, hat der Volksmund der Pflanze noch einen anderen Namen gegeben: Fallkraut. Arnikapräparate werden heute als Tee, Tinktur oder Öl ausschliesslich zur äusserlichen Anwendung eingesetzt. Bis zur Jahrhundertwende wurde Arnikatee bei Herzbeschwerden getrunken. Arnika wächst vor allem in den höheren Lagen der Vogesen und im Hochschwarzwald.

Zubereitung
Tee:
1 EL Blüten mit 1 l kochendem Wasser übergiessen - nach 10 Min. abseihen.

Zum Gurgeln:
1 EL Blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergiessen - nach 8 Min. abseihen.

Umschläge:
1 EL Tinktur mit 1/4 l warmen Wasser mischen - Umschlag nach ca. 25 Min. von lädierter Stelle nehmen (Unverträglichkeit führt zu allergischen Reaktionen).

Tinktur:
ca. 100 g Blüten in 1/2 l Alkohol ansetzen - luftdicht abgeschlossen ca. 14 Tage rasten lassen - abseihen. Nicht pur verwenden - stets verdünnen! 1 TL Tinktur mit 1/4 l Wasser verdünnen, Leinen- oder Baumwolltuch damit tränken, 4 x tägl. für ca. 10 Min. auflegen.


Artischocke (Cynara scolymus)
Die Artischocke hat eine lange Geschichte in der Behandlung vieler Leber-Krankheiten. Der aktive Bestandteil der Artischocke ist Cynarin, welches leberschützende und regenerierende Effekte zeigt und den Abfluss von Galle von der Leber zur Gallenblase fördern soll. Die Artischocke wird von alters her als Gemüsespezialität wegen ihres hohen Nährwertes für den ganzen Organismus geschätzt.

Anwendung
Verdauungsbeschwerden:
2 g Blätter mit 1/4 l Wasser übergiessen - leicht köcheln lassen - nach 15 Min. abseihen. Tägl. 3 Tassen trinken.

Gallen-/Leberbeschwerden:
5 g Blätter mit 1 l Weisswein übergießen - in gut verschlossenem Gefäss stehenlassen - nach 5 Tagen abseihen. Tägl. 1 Glas trinken.

Entwässerung:
5 g Wurzeln mit 1 l Weißwein übergiessen - nach 10 Tagen abseihen. Tägl. 1 Glas vor den Mahlzeiten trinken.


Augentrost (Euphrasia officinalis)
In der Hauptsache findet Augentrost äußerliche Anwendung bei Entzündungen der Augen oder bei Augenschwäche. Aber auch innerlich wird er als Tee verwendet, und zwar als lösendes und linderndes Mittel bei Husten und Halsschmerzen.

Zubereitung
1 Teelöffel voll mit einer Tasse Wasser aufkochen und warm oder kalt zu Umschlägen verwenden. Bei innerlicher Anwendung schluckweise trinken.




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